Meine Gefahr – Dein Geld?

Von harter Arbeit wird man nicht reich, weiß Walter Feldmaier nur allzu gut. Seit Jahren leistet er für eine namhafte Wiener Firma Montagearbeiten in ganz Österreich. Diese Arbeit ist schwer und gefährlich. Er arbeitet in explosionsgefährlichen Bereichen, schon ein Funke im falschen Moment kann tödlich sein. Daher bekommt er zu Recht eine Schmutz- und eine Gefahrenzulage.

Weil er viel unterwegs ist, hat er hohe Kosten, welche er als Spesen wieder zurückbekommt. Spesen sind kein Einkommen. Sie sind der bloße Ersatz für Geld, das er bei seiner Arbeit aus eigener Tasche ausgegeben hat.

Bis vor kurzem konnte sich Walter nach getaner Arbeit darauf freuen, zu seiner Frau und zu seinen Kindern nach Hause zu kommen. Doch plötzlich hat sich seine Frau entschlossen, einen eigenen Weg zu gehen, und natürlich dazu, dass die Kinder diesem, von ihr bestimmten Weg folgen sollen.

Finanzieren soll diese Entscheidung natürlich Walter, daher beantragt sie Unterhalt, der so hoch wie nur möglich sein soll. Sie will vom Gericht, dass Walter alle seine Lohnzettel offenlegt, damit sie darin wühlen kann, doch schon jetzt weiß sie gut über Walters Einkünfte Bescheid.

Wie selbstverständlich verlangt sie, dass sie von Walters Spesen Prozente erhält. Das erinnert an schlechte Filme über „Prozente auf alles“, mit Hauptfiguren wie Al Capone. Hier kann der Männerservice beruhigen: Die Spesen bleiben wenigstens Walter. Doch bei den Zulagen hat Österreichs Unterhaltsrecht wieder ein Schandmal zu bieten:

In Österreich ist es rechtens, dass ein Arbeiter von der halben Schmutzzulage Unterhalt zu bezahlen hat, schlimmer noch: Von der Gefahrenzulage wird Walter voller Unterhalt abgezogen!

Der Männerservice meint: Wer Geld von Walters Zulagen will, soll gefälligst mit ihm mitfahren und sich selbst bei diesen hochgefährlichen Arbeiten bis zum Kragen hinauf schmutzig machen – alle Nationalräte, Regierungsmitglieder, Gerichtsangestellte und Walters Frau sind herzlich dazu eingeladen.

Erst einmal sollte Walter jedenfalls auf den Antrag der Frau antworten, sonst bekommt er nicht einmal die üblichen Anrechnungen von Familienbeihilfe und Fahrtkosten zur Arbeit. Doch wie soll Walter das tun? Er arbeitet ja von früh bis spät, ist nie zu Hause vor dem Computer.

Der Männerservice hilft Walter schnell und unkompliziert und bleibt Rückhalt für die nächste, schwere Zeit, die auf Walter zukommt.

Männerservice-Report #29, veröffentlicht am 10. Januar 2017

Betroffene
Vater: Walter Feldmaier*
Kinder: Tochter, 5 Jahre, Sohn, 3 Jahre

In der Verantwortung
Mutter des Kindes
österreichisches Unterhaltsrecht

Ort und Zeitraum:
Penzing, Wien
Niederösterreich

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Ein Kommentar

  1. Geht mir auch so. Das ist wie ein Teufelskreis.Ich muss überdurchschnittlich arbeiten, dass mein Leben finanzierbar bleibt. Mein Sohn lebt entfernt. Meinen Aufwand für Fahrt, Verpflegung, und Zeitversäumnis ersetzt niemand. Aber auf Unterhalt wird ein theoretisch möglicher Verdienst bemessen. Wundert mich nicht, wenn es öfters in den Medien kommt, dass jemand durchdreht.