Er will die Kinder ja nicht sehen!

Wie oft haben Sie Folgendes schon aus dem Mund von Müttern gehört: Die bitterliche Klage über Väter, die Ihre Kinder nicht sehen wollen, sich nicht kümmern. Doch was steckt dahinter? Haben Sie die andere Seite gehört oder gar hautnah miterlebt? Was Markus Scherrer* und seiner Familie widerfahren ist, kann viele Augen öffnen.

Der betroffene Großvater, Hartmut*, wendet sich tief enttäuscht an uns. Die Mutter seines Enkels, Denise*, tritt das Recht des Kindes auf Beziehung und Kontakt zum Vater mit Füßen. Für uns bietet sich ein leider allzu häufiges Bild:

Meistens, wenn Markus Scherrer seinen Sohn Yannick* sehen will, wie es an jedem zweiten Wochenende sein sollte, antwortet Denise: «Das Kind ist krank.» Listen wir die Wochenenden im Herbst auf:
Einmal «geht es ihm nicht gut», mehr ist nicht zu erfahren, beim nächsten Mal habe er Angina, am Wochenende darauf wird überhaupt ohne jeden Grund verweigert, zwei Wochen später sei er schon wieder krank, ohne jedes nähere Detail, am Besuchswochenende darauf habe sich das Kind übergeben und könne daher nicht mitkommen, und somit ist nach mittlerweile drei Monaten ohne jeden Kontakt zum Vater Weihnachten schon vorbei.

Wie ist es wohl Yannick in diesen drei Monaten ergangen? Viele betroffene Kinder erzählen später als Erwachsene: Genau diese Zeit der Kontaktunterbrechung nutzen Mütter wie Denise. Sie hämmern buchstäblich auf das Kind ein. Der Vater wolle das Kind nicht sehen, behaupten sie, und zeichnen so ein Bild, als ob der Vater das Kind nicht liebe. Was soll das Kind glauben? Vor allem: Wem? Dem abwesenden Elternteil, das gar nicht zu Wort kommt, oder jenem, bei dem es lebt und das ihn täglich bearbeitet?

Als Yannick nach diesen drei langen Monaten endlich abgeholt werden darf, glauben Vater und Großeltern wohl, Denise habe Einsicht gezeigt. Wir glauben: Sie wird sich sicher gewesen sein, dass die Hetze gegen den Vater gewirkt hat. Der Erfolg gibt ihr leider recht.

Plötzlich zeigt Yannick Angst, weiß nicht, ob er überhaupt mitkommen soll.

Jeder von uns war doch selbst im Kindesalter: Hätten Sie auch Scheu gehabt, wenn jemand vor der Tür steht, den Sie seit Monaten nicht mehr gesehen haben, und hinter Ihnen steht Ihre Mutter, von der Sie wissen: Sie hasst den Menschen, in dessen Auto Sie jetzt einsteigen sollen, abgrundtief. Sie hat dem Kind vor diesem Menschen sogar Angst gemacht.

Zaghaft geht der kleine Yannick dann doch mit. In beklemmter Stimmung zündet die väterliche Familie noch einmal, Tage später nach dem Fest, den Christbaum an und beschenkt das verzagte, verzweifelte Kind. Das größte Geschenk, das wir Yannick wünschen, liegt nicht unter dem Baum: Dass das Christkind kommt und dem fünfjährigen die tonnenschwere Last von seinen Schultern nimmt.

Das Weihnachtsessen, das die Familie liebevoll eigens für den Kleinen angerichtet hat, will und will nicht schmecken. Allen zerreißt es schier das Herz, dieses Kind zu sehen, das monatelang nicht zur Familie durfte und dem in dieser Zeit alles zerstört wurde, was Kinderglück hätte sein sollen.

Während des Mahls beginnt Yannick schließlich bitterlich zu weinen und lässt sich nicht trösten. «Ich will nicht zum Papa», schluchzt der Kleine. Auf die vorsichtige Frage der tief getroffenen Großmutter, warum denn, bricht es aus dem Kind heraus: «Weil die Mama das so will».

Dieses Familien-Unrecht schafft täglich bitteres Leid. Diese Familie hat es gespürt und wird es noch lange zu spüren bekommen. Wie Yannick bewältigen wird, was ihm seine Mutter antut, steht in den Sternen. Manche beginnen ihren Vater und dessen Familie wunschgemäß zu hassen. Andere kehren den Spieß als Erwachsene um und richten sich gegen ihre Mutter.

Was bekommen Sie von diesem Leid mit? Vielleicht nur die Schilderung der Mutter, so, wie sie diese im Januar vor Gericht abgibt. Dort erklärt Denise, als sie dazu befragt wird, ob sie den Kontakt zum Vater verweigert und das Kind aufhetzt: Sie sei stinksauer! 13 Wochen lang habe der Vater das Kind nicht abgeholt, das Kind sei verwahrlost, wenn es zurückkomme, und es weine, wenn es zum Vater müsse.

Ja, so ein Rabenvater soll wenigstens kräftig zahlen, nicht wahr? Wer so denkt, den hat eine Kontaktverweigerin wie Denise dort, wo sie ihn haben will: Sich hinter das Unrecht, das die Mutter verübt, stellend und zusätzlich wütend fordernd, dass der Vater die Mutter für diese multiple und fortgesetzte seelische Gewalt auch noch kräftig belohnen soll.

Bleiben Sie daher bitte bei den oft strapazierten, schlechten Bildern, die von Vätern gezeichnet werden, kritisch.

Vätern wie Markus Scherrer empfehlen wir dringend: Wenn es beim Kontaktrecht mit dem Kind zur ersten Komplikation kommt, handeln Sie sofort und entschlossen! Wer wartet, lässt zu, dass die erste Scheibe der Salami weggeschnitten wird, die nächste und nächste folgt schneller, als Sie «jetzt ist es zu spät» ausrufen können.


Männerservice-Report #163, veröffentlicht am 6. August 2019

Betroffene
Vater: Markus Scherrer*
Großeltern: Hartmut und Elisa Scherrer*
Kind: Yannick*, 5 Jahre alt

In der Verantwortung
Denise Scherrer*, Yannicks Mutter
Bertram Gunther*, Denises Lebensgefährte
Bezirksgericht Melk

Ort und Zeitraum:
Niederösterreich, Bezirk Melk, März 2019

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Ein Kommentar

  1. Ich bin die Mutter und Grossmutter eines betroffenen Kindes und Vaters – wir erlebten genau das über die Feiertage! Wir durften das 9 monatige Mädchen nicht sehen, weil die Mutter dauernd unterwegs war. In der Schweiz ist das Recht der Väter soo leid!! Bezahlen sofort, aber alles andere…
    Ich fühle mit allen betroffenen Väter und gebe die Hoffnung nicht auf!