Wohnkosten für die Ex? Pass auf, sonst zahlst Du doppelt!

Mit dem neuen Mann wird alles anders: Leander war sich nach all dem, das ihm Sonja erzählt hat, sicher, ihr Ex war damals für sie einfach falsche Wahl, Pech gehabt. Kein Wunder, dass es ständig Schwierigkeiten mit dem Vater von Sonjas Kindern gab, doch er, Leander, wird die unzähligen Fehler dieses Mannes nicht begehen. „So einer ist er nicht“, hat ihm Sonja ja bestätigt.

Hoffnungsfroh begann die Beziehung, und freudig begann die gemeinsame Elternschaft, als Tamara geboren wurde. Doch erst nach und nach realisierte Leander: Auf einmal ist er es, dem zahllose „Fehler“ im Zusammenleben mit Sonja untergeschoben werden, und wie so vielen zweiten Partnern wird Leander viel zu spät klar: Er kann machen, was er will. Sonja hat ihn einfach satt, und daher lässt sie ihn auflaufen und merkt sich mit Elefantengedächtnis alles, was er als Reaktion auf ihr Verhalten „falsch gemacht“ haben soll – wohl für den Nächsten. Wie sie selbst Leander den Alltag richtiggehend vergällt und unerträglich werden lässt: Darüber zeigt sie wiederum das Gedächtnis einer Eintagsfliege.

Die Trennung ist bereits Selbstschutz für Leander: Mit einer Frau, welche schon längst einen neuen Mann braucht und gegen ihn aufgebrachten Kindern eines anderen Mannes ist ein Zusammenleben unmöglich. Soll sie gegen ihn doch die Klischees benutzen, in welches Männer gepresst werden, die dem täglichen Terror weichen und gehen.

Doch Leander will immer noch das Beste für seine Tochter Tamara, sie geht ihm über alles. Als er auszieht, ist von Unterhalt noch gar nicht die Rede. Doch trotzdem zahlt er für die Wohnung weiter. Schließlich käme das Geld seiner Tochter zugute, meint er, und er ist sich sicher: Im Staate Österreich, der ja so viel rechtsstaatlicher als andere sein soll, der bei jedem Konsumenten und Arbeiter so sehr darauf achtet, dass keine Ansprüche und Zahlungen verloren gehen, wird doch wohl einem Vater auf den Unterhalt angerechnet werden, wenn er die Wohnung seiner Tochter zahlt…

Zum Glück spricht er mit dem Männerservice, spät, aber doch – in dem Moment, als Sonja zusätzlich Bares sehen will, nicht nur die Zahlungen für die Wohnung.

Für Väter gibt es keinen Konsumentenschutz, keine Rechtsberatung, keine Arbeiterkammer, keine vernünftige Anrechnung bereits geleisteter Zahlungen. Für Väter gilt: Was zu holen ist, wird geholt, schamlos, ohne Vernunft und Gerechtigkeitsgefühl. Wenn Leander die Wohnung weiter bezahlt, wird das großteils nicht als Unterhaltsbeitrag für das Kind gewertet, nein: Als freiwilliges Geschenk an die Ex. Wer wirft denn nicht gern nach einer zerbrochenen Beziehung der Ex ein paar Tausender hinterher?

Die dringende Empfehlung an Leander richtet sich gleich an alle Väter Österreichs: Stoppen Sie sofort alle Zahlungen, wenn sich so eine ungut strittige Situation abzeichnet. Keine Sorge, die Mutter der Kinder holt sich ihr Geld schon, bis auf drei Jahre rückwirkend. Dutzende Frauenberatungen und die Jugendwohlfahrt, alle von unserem Steuergeld finanziert, unterstützen sie dabei, dass ja kein Cent zu viel bei Ihnen bleibt.

Wenn Sie jetzt Zahlungen leisten, welche nicht eindeutig und nachweisbar als Kindesunterhalt bewiesen werden können, zahlen Sie vermutlich doppelt, und wenn Sie ein einziges mal zu viel bezahlen, bekommen Sie nichts davon zurück und keinen Cent davon auf die nächste Zahlung gutgeschrieben. Wir sind nämlich in Österreich und in dessen Familienrecht.

Nach dieser wichtigen Klärung werden wir uns mit Leander auf unsere nächste Spezialität konzentrieren: Wie setzt er durch, dass er den Kontakt zu seiner Tochter hält und sich diesen nicht zerstören lässt? Wir sind überzeugt, wir werden ihm noch sehr lange zu Seite stehen, einfach, weil es notwendig ist.


Männerservice-Report #102, veröffentlicht am 5. Juni 2018

Betroffene
Vater: Leander Schreiber*
Kind: Tochter Tamara*, 4 Jahre

In der Verantwortung
Sonja*, Tamaras Mutter und Leanders Ex-Partnerin

Ort und Zeitraum:
Vorarlberg, Februar 2018**

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