Wirtschaftliche Gewalt

Max Hebenstreit* sucht verzweifelt Hilfe, ringt um eine vernünftige Antwort, statt abgewimmelt zu werden: Seine kleine Tochter ist von zu Hause weg, von einem Tag auf den anderen, so, als ob sie spurlos verschwunden wäre. Das könnte ein Grund für einen Großalarm sein – doch nicht, wenn die Mutter mit dem Kind verschwunden ist, oder dürfen wir sagen, sie die Entführerin gewesen ist? Dann lassen die Behörden sofort erleichtert die Hand von roten Knopf und atmen auf: Dann ist nämlich alles in Ordnung in dieser Gesellschaft.

Die Polizei wusste gleich, bei wem sie sich zu erkundigen hat, wohin Paula* wohl mit Tochter Betty*verschwunden ist: Der diensthabende Beamte ruft, die Hände über der Tastatur verdeckt, eine Telefonnummer an, zieht sich murmelnd zurück, und nach der erwarteten Auskunft sieht der Polizist Max mit stechendem Blick an, so als ob er sagen wolle: Er, Max Hebenstreit, sollte wohl selbst wissen, warum seine Frau mit dem Kind sang- und klanglos verschwunden ist – er, als der Schuldige.

Seine Frau sei im Frauenhaus, erklärt der Beamte kurz und knapp. Und die Tochter? Die natürlich auch… natürlich!

Dabei erlauben wir uns die aus langjähriger Erfahrung begründete Annahme: Möglicherweise sitzt Paula gar nicht in einem Frauenhaus, wie wir uns das vorstellen, in einem knapp bemessenen Zimmer neben zahllosen, traumatisierten Frauen von Kulturen aus aller Welt.

Seit Jahren lassen sich Frauenhäuser ihr Budget aufstocken, doch sich nicht in die Karten sehen, wie viele und vor allem wie viele wirklich nachweisbar geschlagenen Frauen hier Unterkunft gefunden haben. Als «Gewaltschützer» dürfen sie Zahlen ruhig unter Verschluss halten. Fragen Sie nicht zu bohrend nach, sonst werden auch Sie gleich als bedrohlich empfunden und in schiefes Licht gestellt!

Mit den immer höheren Budgets mieten Frauenhäuser separate Wohnungen, füllen dort die Kühlschränke auf und quartieren jede Frau ein, welche rein nach eigener Aussage, ohne jede Sachbeweise, Gewalt erfahren habe – mit Abschottung der Kinder vor dem Vater inklusive, egal, ob dieser jemals eine Gefahr für die Kinder sein könnte oder nicht.

Wir sprechen hier nicht gegen Gewaltschutz. Wir sprechen von der Versuchung für eine Mutter, sich kostenlos mit dem Taxi, während der Mann arbeitet, in eine fix fertig vorbereitete Gratis-Wohnung bringen zu lassen, wenn sich eine Frau die Kinder «sichern» und vor dem Vater abschotten will und dabei Gewaltvorwürfe zu nutzen bereit ist.

Jedenfalls erfährt Max endlich, welchen Gewaltvorwurf denn seine Frau erhebt: Er habe ihr nichts zu Essen gegeben!

Max könnte beweisen, dass seine Frau in der letzten Zeit 15 Kilogramm zugenommen hat. Doch wen interessieren Beweise? Das Frauenhaus sicher nicht, ebenso wenig die Gewaltschutzstellen oder die Polizei – für die ist ja ohnehin keine Straftat geschehen, wenn schon, dann wäre Max im Verdacht!

«Gewaltschützer» haben ihren Begriff der Gewalt ausgeweitet wie eine Seifenblase. Für sie ist Paula ganz klar ein Gewaltopfer: Nämlich, lesen und stauen Sie, von sogenannter «wirtschaftlicher Gewalt», welche Max verübt haben solle. Wen wundert, wenn Österreichs Gewaltschutz so horrende Zahlen präsentieren kann, wenn bald alles als Gewalt gelten darf, was eine Frau über ihren Partner beklagt?

So bleibt Max nur, wie vielen Vätern, der Spießrutenlauf, um seine Tochter wenigstens alle paar Wochen kurz in der Besuchsbegleitung sehen zu können –  eine Einrichtung, welche dafür gedacht wäre, dass Kinder ihre Väter sehen, auch wenn diese kriminell oder strafverdächtig sind. Somit schließt sich der Kreis, aus dem Vorwurf wird der immer stärker institutionalisierte Verdacht.


Männerservice-Report #300, veröffentlicht am 29. März 2022

Betroffene
Vater: Max Hebenstreit*
Tochter: Betty*, 4 Jahre
väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Paula*, Bettys Mutter
Ein Frauenhaus in Österreich
Österreichisches Gewaltvorwurfssystem

Ort und Zeitraum:
Österreich, Dezember 2021

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