Unfassbar

«Was mir widerfährt, ist unfassbar! Sehr geehrter Männerservice, setzen Sie sich hin, Sie werden sich die Augen reiben, Sie werden es kaum glauben können, was ich Ihnen jetzt an völlig Unglaublichem schildere!»

Im Sinne dieser vorangehenden Sätze konfrontieren uns viele Betroffen mit ihrem Schicksal. Viele glauben tatsächlich, mit Ihnen geschehe etwas Einzigartiges, das völlig aus der Reihe fällt in dieser Republik, in dieser Justiz, und glauben ernsthaft: Wir im Männerservice hätten von so einen Missstand noch niemals gehört oder gesehen.

Zu allermeist stellt sich jedoch heraus, dass die Betroffenen zwar durchaus großes Unrecht erleben. Doch fast immer ist dieses Unrecht so etwa wie «Normalbetrieb» in diesem Staat. Unrecht ja, doch in voller Absicht dieser parteiischen Politik und Justiz, und jedenfalls Alltag: Für die Justiz, für die Politik, welche die Zustände absichtlich geschaffen haben, ja und für uns, welche täglich dieses Unrecht abmildern wollen und es auf gesellschaftlicher und politischer Ebene aufzeigen.

Kurt Mittner* hat auf die eingangs beschriebene Überspitzung verzichtet. Er hat uns nur nüchtern geschildert, was geschehen ist. Dieses Mal sind wir es, welche fassungslos sind. Wir wissen, dass all dieses Unrecht möglich, leider nicht nur de facto legal, und sogar gewollt ist. Doch auf ihn stürzt jedes dieser menschengemachten Übel auf einmal ein, wie morsches Gebälk.

Das erste Unrecht begann vor zwei Jahren: Plötzlich verhinderte Emma*, dass Kurt seine Tochter Julia* sehen kann. Julia wollte zum Papa, doch die Mutter schob einen Riegel vor. Damit sie einen Grund liefern konnte, beschuldigte sie Kurt einfach, Alkoholiker zu sein.

Natürlich hatte Kurt das Gericht um Hilfe gebeten, damit er sein Kind sehen kann. Doch im diesem Anti-rechtsstaatlichen Bereich gilt nicht «im Zweifel für den Beschuldigten», sondern «der Beschuldigte hat schon zu beweisen, dass die Vorwürfe nicht stimmen, und zwar zweifelsfrei» – und natürlich geht selbst in diesem Fall die Beschuldigerin straffrei aus.

Also gelingt es Kurt, anhand einer Haarprobe, die er zuerst, viele Wochen vergehen, wachsen zu lassen hat, damit vom Labor ein möglichst langer Beobachtungszeitraum erfasst werden kann, zu beweisen, dass er eben kein Säufer ist. Wird er jetzt sein Kind sehen? Keineswegs!

Denn kurz darauf fällt Emma ein, dass Kurt seine kleine Tochter Julia sexuell missbraucht haben solle. Wie kann ein Gericht so absichtlich blind sein? Für uns ist offensichtlich: Funktioniert die erste Beschuldigung nicht, dann wird flugs eine neue, noch üblere, ausgepackt. Die Chancen stehen 999:1, dass diese Beschuldigung erfunden ist. Wie handelt nun das Gericht?

Die Richterin, Angelika Übler*, geht grundsätzlich einmal davon aus, dass diese Beschuldigung ja stimmen könnte. Sie verordnet, dass Kurt nur jeden zweiten Freitag seine, mittlerweile völlige verzagte Tochter für knappe zwei Stunden in der Besuchsbegleitung sehen kann.

Die kleine Julia erlebt wohl unbewusst, wie es ihrem Vater immer schlechter geht. Er fehlt ihr, und sie leidet mit. Kurt ist tief getroffen von den Vorwürfen, schmerzlich berührt vom Fehlen eines ungezwungenen Kontakts zu seinem Kind, und erst recht wird jetzt auf ihn nachgetreten.

Kurts Arbeitgeber erfährt von den Vorwürfen. «Da wird schon etwas dran sein», wird sich der Unbefangene denken, wenn unsere doch ach-so-korrekten Behörden den Vater nicht mehr ohne Aufsicht zum Kind lassen. «Ohne Grund tun die das ja nicht», richtig? Oder «Ohne Grund würde Emma Kurt ja nicht so schwer beschuldigen, nicht wahr?» Wieder einmal reicht die Beschuldigung, wer schert sich um Beweise? Kurt verliert also seine Arbeit. Wie in aller Welt will e jetzt eine neue Stelle finden, so gebrandmarkt, wie er ist?

Umso mehr benötigt er nun die Abfertigung, die er nach diesem eiskalten Rauswurf bekommt. Und jetzt tritt Emma mit Hilfe dieses unmenschlichen Unterhaltsrechts nach und bereichert sich daran:

Während sie jetzt Unterhalt aus Kurts Arbeitslosengeld plündert, lässt sie zusätzlich über ein willfähriges Gericht einen großen Teil von Kurts Abfertigung als Zusatz-«Unterhalt» eintreiben. Ja, das ist rechtlich nicht nur möglich, sondern absichtlich gewollt von dieser Justiz und der Politik.

So steht Kurt vor einem Trümmerhaufen, menschlich, finanziell, existenziell. Wir bereiten uns große Sorgen, denn plötzlich erreichen wir Kurt nicht mehr. Seine Antworten bleiben aus…

Möglicherweise werden wir nie erfahren, wie weit dieses in diesem Bereich rechtsstaatliche Entwicklungsland, Österreich, einmal mehr einen Menschen zerstört hat.

Was uns bleibt, ist das Unfassbare aufzuzeigen, bis Vernunft einkehrt. Der Weg ist lang, sehr lang.


Männerservice-Report #400, veröffentlicht am 20. Februar 2024

Betroffene
Kurt Mittner*
Tochter Julia*, im Volksschulalter
Verwandte väterlicherseits

In der Verantwortung
Emma*, Julias Mutter
Österreichisches Familien-Unrecht
Österreichischer Anti-Rechtsstaat im Familien- und Falschbeschuldigungsrecht (Nicht juristisch, doch moralisch korrekt bezeichnet)
Angelika Übler*, Richterin
Kurts Arbeitgeber

Ort und Zeitraum:
Westösterreich, Mitte 2023

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