Papa – Besser als jede Bank!

Seit drei Jahren leistet Markus Winzer* Außergewöhnliches: Seit der Trennung von seinen Kindern, durch die Scheidung von seiner Exfrau Greta*, will sich dieser Vater so viel wie möglich um die Kinder kümmern.

Wo Greta lebt, dort wohnen auch die Kinder. Markus richtet sich danach und mietet eigens eine zweite Wohnung in ihrer Nähe, um die Kinder oft betreuen zu können.
Greta arbeitet an zwei Tagen in der Woche. Markus übernimmt die Kinder in dieser Zeit und bringt sie gut versorgt abends wieder zur Mutter zurück.
Greta macht Urlaub. Markus ist da für die Kinder, in den halben Ferien.

Wie Markus all das mit seinem Vollzeitberuf unter einen Hut bringt, wird er sich selbst oft genug gefragt haben. Zudem ist sein Einkommen nicht einmal durchschnittlich. Doch entlastet wird er kaum. Weder Mietkostenzuschuss noch einen Teil der Familienbeihilfe bekommt Markus als Entlastung. Die Kosten für die Fahrt zu den Kindern, für seine zusätzliche Wohnung, alles trägt Markus selbst.

Und doch: Greta will mehr Geld. Daher schreitet, an einem oberösterreichischen Bezirksgericht, Helga Garbo* zur Tat. Gretas Wünsche werden in vollem Umfang ausgebreitet, dann fleißig und penibel ausgerechnet, wie viel dem Vater ihrer Kinder maximal genommen werden könnte.

Markus geht davon aus: Helga Garbo arbeitet an einem Gericht. Sie wird wohl objektiv sein. Sie wird wohl alles berücksichtigen, das rechtens ist, alles vom Unterhalt abziehen, das Markus entlasten könnte.

Daher ist Markus umso mehr schockiert, als er ihre Beschlüsse in Händen hält: Dieser Vater, der sich genauso um die Kinder gekümmert hat wie die Mutter, wird verpflichtet, an die Mutter tausende Euro rückwirkend an Unterhalt nachzuzahlen. Es wäre mehr zu holen gewesen, daher soll er nachzahlen.

Oft ist das «Einvernehmen» in einer Scheidung trügerisch. «Ich bin nicht so eine Frau, die Dich ausnimmt. Lass uns einen moderaten Unterhalt vereinbaren. Unterschreibe ruhig…» Das böse Erwachen folgt oft genau drei Jahre nach der Scheidung. Unser Unterhaltsrecht garantiert Müttern nämlich, dass sie den maximalen Unterhalt, der zu holen ist, ruhig statt auf dem Sparbuch als unwissentliche, versteckte Unterhaltsschulden beim Vater liegen lassen können, besser verzinst als auf der Bank wohlgemerkt. Wenn sie das Geld wollen, gehen sie eben statt zum Bankomaten zum Gericht, ebenso gebührenfrei, und der Vater wird gezwungen, innerhalb 14 Tagen zu zahlen, was die Mutter für die Kinder nie benötigt hat, mit Zinsen natürlich und inklusive Exekutionsdrohung

Mehr denn je wird sich Markus jetzt grämen, wenn Sie diese Zeilen lesen. Der Beschluss ist bereits gefällt, das Geld bereits eingetrieben. Markus steht vor dem Privatkonkurs deswegen. Erst, als es um die Erhöhung des zukünftigen Unterhalts geht, wendet er sich an den Männerservice, und er erlebt ein böses Erwachen:

Die Versorgung seiner Kinder kann als «Naturalunterhalt» gewertet werden. Das hat er Helga Garbo bereits gefragt, doch sie hatte das als «nicht rechtens» abgeblockt. Sie hat gelogen, dem Vater damit tausende Euro widerrechtlich genommen und diese der Mutter widerrechtlich verschafft. Wie nennt sich das nochmal, wenn Ihnen jemand widerrechtlich Geld entzieht?

Wenigstens kann Markus´ Unterhalt deutlich entlastet werden. Allein die Fahrtkostenanrechnung, die seine Kosten wenigstens zum Teil berücksichtigt, könnte ihn finanziell retten. Von dieser ist Helga Garbo jedoch kein Sterbenswörtchen über die Lippen gekommen. Sie wusste sicherlich Bescheid, doch sie hat Markus nicht informiert über diese zulässige Entlastungsmöglichkeit.

Zudem erklären wir Markus genau, welchen Schindluder viele Gerichte augenblicklich mit dem Familienbonus betreiben. Noch einmal wird er nicht über das Ohr gehauen werden.

Und doch verbleibt diesem Vater, wie so vielen anderen, tiefes Unrecht. Die ungerechtfertigte Nachzahlung kann er nach wenigen Wochen schon nicht mehr zurückfordern, nicht so wie umgekehrt Greta nach drei Jahren noch. Zudem dürfte Greta von vorneherein darauf geachtet haben, dass mit genau der zeitlichen Aufteilung, die Markus seine Kinder so umfangreich betreuen lässt, kein einziges Prozent an Unterhaltsminderung möglich ist.

So ist einmal mehr ein Vater für seine Kinder da: In umfangreicher persönlicher Betreuung und in zusätzlicher finanzieller Belastung, die so weit geht, dass er de facto an Greta für einen großen Teil der Zeit Unterhalt bezahlt, in der sie die Kinder gar nicht versorgt – sondern er selbst.


Männerservice-Report #197, veröffentlicht am 7. April 2020

Betroffene
Vater: Markus Winzer*
Drei Kinder, 14, 12 und 10 Jahre alt

In der Verantwortung
Rechtspflegerin Helga Garbo*
Greta*, Mutter der Kinder
österreichisches Unterhaltsrecht

Ort und Zeitraum:
Oberösterreich, Dezember 2019

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