Ödipus hat verloren

Die guten Nachrichten aus dem Männerservice mögen selten sein, angesichts des Unrechts, das in Österreichs Familienrecht fast ungehindert schalten und walten darf. Umso mehr freut uns, wenn wir von Werner Zubcic* lesen:

«Vielen Dank für Ihre Hilfe, ohne Ihren Tipp, Herrn Advokat* zu kontaktieren, hätte ich es niemals geschafft.»

Werners Sohn Simon hatte es sich offenbar zum Ziel seiner nächsten Jahre gesetzt, als Student zu leben, ohne Zielstrebigkeit beim Studium, doch auf maximale Kosten des Vaters und somit ebenso auf Kosten dessen junger Familie, wir hatten berichtet.

Wir hatten ihn informiert, wie die Befreiung von Unterhalt in der Sache funktionieren könnte. In der Sache hätte Werner eindeutig recht gehabt, und doch wäre ein Gerichtsverfahren ein hohes Risiko gewesen. Recht zu haben und Recht zu bekommen, das hat in Österreichs Familienrecht nicht wirklich miteinander zu tun.

Oft bedrängen uns Hilfesuchende, uns doch den einen, panzerbrechenden Superanwalt zu nennen, der alle ihre Sorgen im Handumdrehen beseitigen kann. Jede Anfrage wird sorgfältig geprüft. Sehr oft erklären wir darauf jedoch, dass ein Anwalt dem Betroffenen zumeist weniger helfen kann als er selbst in Eigenvertretung. In Werners Fall verhält es sich anders. Erwachsenenunterhalt wird oft noch willkürlicher, noch unberechenbarer zu- oder abgesprochen, das Risiko des Verfahrens ist deutlich höher. Zudem sprechen uns bekannte Umstände dafür, dass ein bestimmter Anwalt Werners Chancen deutlich erhöhen kann, also empfehlen wir, Dr. Advokat zu kontaktieren.

So kommt es nun dazu, dass Werner und somit seine Familie künftig von der schon endlos scheinenden Unterhaltsbelastung für den Dauerstudenten Simon* befreit sind. Werner sendet uns voller Freude die Unterlagen, damit sie anderen helfen mögen. Wir freuen uns über seinen Erfolg, und gleichzeitig bedauern wir bei der Durchsicht, was bereits vor langer Zeit für immer zerstört wurde:

In seinen endlos langen Schriften, die wir sattsam kennen, hat Simon seinen Vater schon wieder kein einziges Mal als «Vater» oder «Papa» bezeichnet. Dem «Werner» schreibt er, wie eben jemandem, zu dem keine Verwandtschaft besteht.

In den 25, jawohl, fünfundzwanzig Seiten des Gegenantrags von Simon, breitet das Kind, das schon längst erwachsen sein sollte, schon wieder sein Schicksal aus. Alles, wirklich alles um ihn herum habe ihn an Fortschritten in seinem Studium gehindert. Jedes Mal findet er weitschweifig, und doch wie eine Taube zu ihrem Schlag, zum selben Punkt, zum selben Schluss: Schuld an jedem Scheitern sei letztlich immer der Vater gewesen, der ihm, wir nennen nur Beispiele: das Selbstbewusstsein geraubt habe, der so herzlos, ja sogar diskriminierend zu ihm gewesen sei in der Zeit, als Simon beharrlich weiter Geld von ihm gefordert habe.

Zum Ende hin erkennt selbst Simon in seinem Schreiben ans Gericht: Ihm sei durchaus bewusst, dass er sich mit diesem langen Schreiben in die Ecke des unbelastbaren Sensibelchens hinstelle – was wiederum Mut verlange, angesichts des eiskalten, verständnislosen und beinahe gnadenlosen Verhaltens Werners, natürlich.

Im Grund erkennt Simon selbst, wie geschwächt er ist. Unserer Einschätzung nach sucht er jedoch stets den falschen Schuldigen.

Er überhöht seine Mutter noch mit 25 Jahren, dass er Ödipus damit vor Neid erblassen ließe. Es ist wohl diese Mutter, welche ihren Sohn derart geschwächt hat. Ihre eigene Wehleidigkeit, ihr permanentes Abstreiten jeglicher Verantwortung für sich selbst, inklusive ständigem Abwälzen aller Schuld an Werner, hat ihr Sohn voll und ganz von ihr übernommen. Dieser junge Mann, so fürchten wir, wird niemals auf die Füße kommen, und er wird nie wahrhaben wollen, wer sein Leben wirklich zerstört hat.

So sehr wir diesen Mann bedauern, so sehr teilen wir die Erleichterung für Werner und seine Familie, und gratulieren Dr. Advokat.


Männerservice-Report #275, veröffentlicht am 5. Oktober 2021

Betroffene
Vater: Werner Zubcic* und Familie

In der Verantwortung
Sohn: Simon*, 25 Jahre alt
Nina*, Simons Mutter
österreichisches Unterhaltsrecht

Ort und Zeitraum:
Österreich, Juli 2021

Schreiben Sie einen Kommentar

Your email is never published nor shared. Pflichtferder sind mit * markiert

HTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>