Heute: Missbrauchstage im Männerservice!

Wenn ich diese Zeilen schreibe, herrscht gerade Vorweihnachtszeit, der Handel blüht. Sie kennen doch die ganzen Aktionstage, sei es der „Zwickeltag“, der „Black Friday“, der „Ladies Day“ und wie sie alle heißen mögen.

Mir scheint, der Männerservice hat gerade auch einen Aktionstag, von dem ich gar nichts wusste: Haben wir die „Missbrauchstage“, frage ich mich? Diese Häufung ist mir noch nicht untergekommen. Vier Hilfesuchende an einem Tag, Väter, denen Kindesmissbrauch vorgeworfen wird, Väter, welche ihre Kinder aufgrund dieser Vorwürfe nicht mehr sehen dürfen, bis – nun ja, „bis alles geklärt ist“. Doch um Klärung bemüht sich keiner. Zeit vergeht, und irgendwann sind die Kinder entfremdet.

Wer sind diese Väter? Ich kenne sie oder die Menschen, welche sich für sie einsetzen.

Der Oberösterreicher, der seine zwei kleinen Töchter missbraucht haben soll: Seine fast erwachsene Tochter aus einer früheren Beziehung weiß: Die Vorwürfe sind erstunken und erlogen! Sie, selbst eine Tochter des Beschuldigten, selbst immer in gutem Kontakt mit ihrem Vater, ist sich sicher: „Mein Papa würde so etwas nie tun!“ – und sie wird es wohl wissen. Doch die Falschbeschuldigung funktioniert. Der Mann sieht seine beiden kleinen Kinder nicht.

Oder der Salzburger, dessen Schwester sich zitternd und bangend bei uns meldet, die es einfach nicht fassen kann, wie weit eine Mutter gehen kann, nur um zu verhindern, dass ein Vater seine Tochter sieht.

Oder der Vorarlberger, für den ich persönlich die Hand ins Feuer lege, so gut kenne ich ihn. Ich habe erlebt, wie die Mutter seiner kleinen Kinder jedes Mittel nutzt, um diesen Mann von seinen Kindern fernzuhalten. Ich durfte mithelfen dabei, ein gutes Kontaktrecht zu erwirken. Mit einem Schlag hat diese Mutter den Kontakt ihrer eigenen Kinder zum Vater wieder zerstört, mit einer vagen, aber schmutzigen Anschuldigung. Ihn habe ich schon vor langer Zeit vor der Gefahr der Falschbeschuldigung gewarnt, mit allen Konsequenzen, und doch trifft ihn fast der Schlag, als es tatsächlich so weit ist –  mich ebenfalls, jedes mal wieder. Ich werde mich nie daran gewöhnen.

Und da ist noch der Salzburger, den ich für den Fall in diesem Bundesland zur Unterstützung hole, der Erfahrungen mit Falschbeschuldigungen hat, weil er sie selbst am eigenen Leib erlebt hat: Seine Unschuld wurde bewiesen, einwandfrei. Doch immer noch glaubt der mittlerweile erwachsene Sohn, dass er von seinem Vater damals missbraucht wurde. Die Beeinflussung der Mutter ist mächtiger als jeder schriftliche und klare Sachbeweis.

Falschbeschuldigung ist der am meisten wachsende, ja explosionsartig ausbrechende Missstand in Österreichs Rechtsystem. Warum? Weil Falschbeschuldigung wirkt. Gift wirkt auch. Was wirkt, ist nicht immer gut.
Österreichs Behörden und die Justiz greifen nicht ein, greifen nicht durch, im Gegenteil: Letztlich sogar mit deren Hilfe erreicht die Falschbeschuldigerin ihr Ziel.

Damit sich etwas ändert, schaffen wir Bewusstsein, hier mit diesem Report und mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.

Mittlerweile sind wir ein Diskussionspartner geworden, für Fernsehsender, welche in der überhitzen MeToo-Debatte die andere Seite zu Wort kommen lassen wollen. Unter den heutigen Eindrücken werde ich umso kräftiger die zahlreichen Erfahrungen des Männerservice mit Falschbeschuldigungen darlegen und einmal mehr erklären, wohin die einseitige Stimmungsmache führt – eine Stimmungsmache, welche das „Profil“ soweit gehen lässt, auf der Titelseite zu propagieren : „Sind alle Männer Tiere?“

Falschbeschuldigungen bei einer Debatte über Sexualdelikte zu thematisieren, wird wieder einmal Ablehnung auslösen: „Das gehört nicht hierher“, werden Vertreter der „Männer sind Tiere“-Fraktion meinen. Genau deshalb ist es wichtig, jetzt über Falschbeschuldigungen zu sprechen, weil manche wollen, dass wir nicht einmal an deren Existenz denken dürfen. Helfen Sie mit. Reden Sie, berichten Sie!

Für mich persönlich bleibt die Hoffnung, dass diese „Missbrauchstage“ ein Ende finden, nicht, weil darüber der Mantel des Schweigens gebreitet wird, sondern weil die niederträchtigen und viele Leben zerstörenden Lügen endlich ein Ende finden.

Der Autor: Hannes Hausbichler, Obmann des Vereins „Männerservice“

Achtung, Rentenklau! Lesen Sie, wie Politiker diese Betroffenen mit einer zusätzlichen Ungerechtigkeit bis ins Grab belasten wollen: https://www.maennerservice.at/pensionssplitting/

Männerservice-Report #85, veröffentlicht am 2018-02-06

Betroffene
vier verschiedene Väter
sieben Kinder
unzählige väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Mütter der Kinder
österreichisches Recht
Gleichgültigkeit, Vorurteilsbelastung gegen Väter und Einseitigkeit der österreichischen Behörden

Ort und Zeitraum:
Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg, Ende 2017

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