Die niemals stattgefundenen Anschuldigungen
Anfangs hat uns die Formulierung Marvins ebenfalls verwirrt, welche diesen Report betitelt: „Niemals stattgefundene Anschuldigungen” belasten Marvin Kirmer*? Lassen Sie sich überraschen, was Österreichs Gewaltschutzsystem uns diesmal bietet:
Am 17. Februar 2019 ruft Katja Kirmer* die Polizei. Sie will, dass ihr Mann, Marvin, weggewiesen wird. Marvin schwört, dass er nicht gewalttätig gewesen ist. Die Ehe war am Ende, seine Frau wollte in ihrer Wut auf ihn ihre Macht demonstrieren und genüsslich zusehen, wie ihr Mann keine Chance gegen sie hat, wenn sie die Polizei auf ihn hetzt, meint Marvin.
Noch während die Polizei jedoch unterwegs ist, wird Katja bewusst, welche schwerwiegenden Folgen ihre Vorwürfe für ihren Mann haben würden. Vor dem Polizeibeamten, Meinrad Knecht*, rudert sie mit aller Kraft zurück. Doch wie, ohne selbst als Lügnerin dazustehen?
Wir gehen davon aus, dass Meinrad Knecht von den feministisch besetzten Gewaltschutzstellen intensiv geschult wurde: Demnach sei praktisch alle häusliche Gewalt vom Mann ausgehend, demnach sei eine Wegweisung ohne Beweise die einzige Möglichkeit, um die vorgezeigten, schockierend blutigen Bilder der geschlagenen Frauen aus der Schulung zu vermeiden, demnach lüge eine Frau niemals nicht und beschuldigte niemals ihren Mann falsch, und demnach will Meinrad Knecht ganz genau wissen, was mit Katja Kirmer los sei, wenn sie sagen will, dass sie ja doch nicht geschlagen worden sei: Nämlich das Gegenteil, und dass Katja nur aus Angst vor dem Monster Mann jetzt lügen würde, dass sie nicht geschlagen worden sei.
So gesehen ist es egal gewesen, was Katja bei der Vernehmung gesagt hatte: Hätte sie bekräftigt, dass Marvin sie geschlagen hat, gälte seine Gewalt als erwiesen und er würde weggewiesen. Streitet sie nun die Gewalt ab, dann gilt trotzdem Marvins Gewalt als erwiesen, und siehe oben…
Wie einfach machen doch Vorurteile die Welt- und wie ungerecht!
Meinrad Knecht ignoriert die Aussage der Frau, wirft sogar die Aussagen der Kinder, welche Marvin entlasten, in den Wind, und einmal mehr wird ein Mann als Gewalttäter stigmatisiert, mit üblen Folgen:
Marvin arbeitet im öffentlichen Dienst. Sofort wird er suspendiert, im folgenden Disziplinarverfahren wird Marvin kein einziges Mal gefragt, was an jenem 17. Februar wirklich geschehen sei. Die Wegweisung wird genau als das behandelt, das sie formalrechtlich nicht ist und nie sein dürfte: Als Schuldspruch, gefällt von einem Polizisten in wenigen Minuten an einem kalten Winterabend.
Vor diesem Tag war Marvin pragmatisierter Beamter in einer tragenden Führungsposition, dessen Beruf es war, das Leben Anderer zu retten.
Jetzt ist Marvin ohne Beschäftigung, seelisch so belastet, dass er Hilfe und Medikamente braucht, und schreit stumm nach Gerechtigkeit.
Den Kindern fehlt ein gesunder Vater, uns allen fehlt ein Steuerzahler, ein Beitragszahler für Renten und Sozialversicherungen, und zudem fehlt der Stadt Wien ein Lebensretter in einer wichtigen Funktion.
Einmal mehr zeigt das österreichische Gewaltschutzsystem einen fragwürdigen «Erfolg».
Der Männerservice empfiehlt Marvin Möglichkeiten, welche wenigstens eine Chance bieten, rückwirkend das Stigma des Gewalttäters loszuwerden.
Die Verantwortlichen werden nicht zur Rechenschaft gezogen, soviel ist jetzt schon sicher. Sie beschäftigen sich möglicherweise schon mit den nächsten Wegzuweisenden.
Männerservice-Report #248, veröffentlicht am 30. März 2021
Betroffene
Marvin Kirmer*
Kinder, 15 und 19 Jahre
In der Verantwortung
Katja Kirmer*
Meinrad Knecht*, Polizei Neunkirchen, Niederösterreich
Dienstgeber von Marvin Kirmer, Wien
österreichisches Gewaltschutzsystem
Ort und Zeitraum:
Neunkirchen, Niederösterreich, seit dem 17. Februar 2019