Die Mütterwohlfahrt

David* will die halbe Zeit bei seiner Mutter, die andere Hälfte bei seinem Vater leben. Seit er 14 Jahre alt ist, darf er selbst entscheiden, und sein Wille steht fest.

Auch, wenn es seiner Mutter Regina* offensichtlich nicht gefallen hatte: Ihr blieb nur, widerwillig zuzustimmen. Selbstverständlich, so finden auch wir, darf Davids Vater, Karl*, zu keinen Unterhaltszahlungen mehr verpflichtet werden. Selbstverständlich sind die Kosten für Davids «langfristige Güter», die ein Elternteil finanziert, zu fixen Zeitpunkten gegenzuverrechnen und von beiden Eltern zu gleichen Teilen zu übernehmen. Regina zeigte sich einverstanden.

Viele «obsorgeberechtigte Elternteile» zeigen allzu oft wie sehr es ihnen bei dieser «Obsorgeberechtigung», oder dem gleichbedeutenden Recht des augenauswischenden «Hauptsächlichen Aufenthaltsortes» des Kindes», so sehr um Geld geht, als ob das Kind Mittel zur Durchsetzung finanzieller Interessen wäre.

So stellt sich Regina schließlich selbst dar, als es um die vereinbarte Aufteilung der Kosten geht: Einmal will sie sich an Kleidung, die Karl für David gekauft hat, nicht beteiligen, dann wieder an einem für das Homeschooling wichtigen Computer, umgekehrt fordert sie verfrüht, vor den Abrechnungszeitpunkten, Geld für Ausgaben, welche Karl so nicht einsieht, dann wieder verheimlicht sie eine wichtige Information um eine Rückerstattung, die sie für David ausgezahlt erhält, welche sie mit Karl zu teilen hätte, ein andermal nimmt sie den Familienbonus heimlich zur Gänze in Anspruch, den David zur Hälfte bekommen sollte.

Leider sehen viele Obsorgeberechtigte immer noch ein Kind als Geldquelle. Regina will nicht einsehen, dass sich die Lage geändert hat. Daher sucht Karl Hilfe, bei einer Stelle, von der er glaubt, dass sie auf der richtigen Seite stünde, einer Stelle, die sich auf Seiten des Kindes deklariert, und als öffentliche Stelle wohl Recht und Gerechtigkeit vertreten wird: Einem Jugendwohlfahrtsträger in Salzburg, der «Kinder- und Jugendhilfe».

Dort spricht er mit Katharina Starr*. Diese jedoch verblüfft ihn damit, dass sie ungesehen jeder der Ansichten der Mutter recht gibt, diese eisern verteidigt und Karls Argumente von vorneherein nicht gelten lässt.

«Ich habe das Gefühl, als wäre diese Juristin ihre Anwältin. Ich fühle mich nicht ernst genommen!», meint Karl. Doch seine Enttäuschung über diese Kinder- und Jugendhilfe wird noch höhere Ausmaße annehmen:

Karl will eine vernünftige Basis mit Regina finden, will endlich über alles, das ihn und seinen Sohn belastet, vernünftig reden können: Über finanzielle Fairness, über ihre Aggression gegen ihren Sohn, die er beweisen kann und der sie sich stellen soll, über eine endlich wieder gemeinsame Elternschaft abseits der vergangenen Paarbeziehung

Doch die Psychologin, die hier helfen soll, fällt Karl beim gemeinsamen Gespräch ins Wort, belehrt ihn und droht mit Abbruch des Gesprächs, sollte er sich nicht ihrer Voreingenommenheit fügen.

Karls Vertrauen in diese Einrichtung des Landes Salzburg beschreibt er jetzt als «stark beeinträchtigt». Wir bevorzugen eine Wortwahl, die aufrütteln soll: Oftmals ist die Jugendwohlfahrt in Wahrheit schlicht und einfach eine Mütterwohlfahrt – auf Kosten von Kindern, Vätern und väterlichen Verwandten.

An Karl richten wir eine Anregung: Warum versucht er immer noch, von Regina ein Einverständnis abzuringen, zu welcher Zeit David beim Vater sein kann? Wir wiederholen: Sein Sohn ist mündiger Minderjähriger. Weder Vater noch Mutter sollen in diesen Angelegenheiten entscheiden, weder Vater und Mutter soll unangebrachte Macht über einen mündigen Minderjährigen gegeben werden.


Männerservice-Report #274, veröffentlicht am 28. September 2021

Betroffene
Vater: Karl Hochmair*
Sohn: David*, 15 Jahre

In der Verantwortung
Regina*, Davids Mutter
Katharina Starr*, Kinder- und Jugendhilfe Salzburg (Jugendwohlfahrtsträger)
Sozialarbeiterinnnen und Psychologinnen derselben Kinder- und Jugendhilfe

Ort und Zeitraum:
Salzburg, Juli 2021

Schreiben Sie einen Kommentar

Your email is never published nor shared. Pflichtferder sind mit * markiert

HTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>