Die Auswechslung

Oft laufen Rat und Hilfe so ab wie hier, bei Volker Knittel*:

Zuerst beschreibt der Betroffene die Situation, die Verhältnisse, die Vorgeschichte und die vermuteten Hintergründe. Schließlich will er, selbstverständlich, wissen, was er unternehmen kann und welche Rechte er denn hat. Volker Knittel klingt hoffnungsvoll und zuversichtlich bei all dem. Es wird, es muss doch gerechte Lösungen geben!

Darauf folgt die Antwort des Männerservice.

In seiner Antwort darauf klingen die Fragen des Betroffenen plötzlich völlig anders, bestürzt und fassungslos. Oft beginnen Sie mit «Kann es denn sein, dass… «, oder «Ist es in Österreich möglich…»

Ja, Herr Knittel, wir bedauern, in Österreich ist es möglich, mehr noch, in Österreich ist es normal und alltäglich, dass:

… dass Ihre Frau Kerstin einfach «Ich will nicht mehr» sagt, und sofort verliert ein Mann und Vater den Alltag mit den Kindern, sein Geld, das Haus und die über Jahre summierten tausenden Stunden Arbeit, die er hineingesteckt hat? Ja, Herr Knittel, das ist ja der Sinn des Familienrechts. Wir können nur Hinweise geben, wie Sie den Schaden begrenzen. Für den Großteil des Schadens, menschlich wie existenziell, haben diese Politik und diese Justiz leider hocheffektiv gesorgt, und bitte seien Sie versichert: Mit voller Absicht obendrein!

… dass Kerstin gute Chancen hat, sich das Wohnrecht in seinem Haus zu sichern, obwohl sie in der Verwandtschaft ein meistens leerstehendes, nur an Wochenenden genutztes, großes Haus zur Verfügung hätte? Das ist zu viel mit Vernunft, Fairness und Angemessenheit gedacht, Herr Knittel! So denkt dieses Familienrecht nicht. Diesen, Ihren Einwand würde es als unzulässig abschmettern. Wenn Sie das Haus übernehmen wollen, hätten Sie eine Unsumme an Auszahlung an Kerstin zu bezahlen, einfach, weil Kerstin nicht mehr will und sich einen anderen Partner gesucht hat.

… dass es völlig irrelevant ist, dass sich Kerstin einen anderen Mann gesucht hat, mit dem sie ihn nicht nur als Mann, sondern als Vater «1:1 austauschen» will, wie wir Volker zitieren? Ob es ihm helfe bei Gericht, wenn er denn beweisen könne, dass Kerstin diesen Austausch kühl geplant habe? Keineswegs, Herr Knittel! Warum auch? Diesen «Austausch» unterstützt doch Österreichs Familienrecht tatkräftig! Wieder wäre Ihre Beschwerde darüber «irrelevant».

… dass er sich, weil er noch immer in seinem Haus verharrt, täglich von Kerstin ständig provozieren zu lassen hat und gegen dieses Verhalten keine Rechte hat, um sich zu schützen? Im Prinzip ja, richtig. Als Mann hat er praktisch keine Chance, nur wie zum Hohn theoretisch, auf dem Papier.

Einmal mehr sehen wir kopfschüttelnd dabei zu, wie ein Betroffener in der Realität aufwacht und ihm endlich und schlagartig seine weitgehende Rechtlosigkeit bewusst wird. Weil so viele Menschen in einem Glauben an eine grundlegende Gerechtigkeit im Familienrecht leben, während ihnen diese, so wie allen Männern, über viele Jahrzehnte bewusst scheibchenweise längst entzogen worden ist, sehen wir es als so wesentlich an, die Betroffenen auf den Boden der Tatsachen zu holen, damit sie sich darauf konzentrieren können, dort zu handeln, wo noch etwas zu erreichen ist:

Auf Kontaktrecht zu den Kindern, auf die Vermeidung von Ehegattenunterhalt als Pensionsfalle für den Mann und auf einen rudimentären Schutz der Reste seines Eigentums.

Wem diese Rechte nicht genügen und mehr Rechte will, dem pflichten wir bei und empfehlen dringend, endlich nicht mehr eine der sämtlichen Täterparteien in diesem Parlament ständig dafür zu belohnen, dass sie Unrecht geschaffen haben und weiter ausbauen wollen.


Männerservice-Report #393, veröffentlicht am 2. Januar 2024

Betroffene
Volker Knittel*
Kinder: Lina*, 8 Jahre, und Dominik*, 5 Jahre
väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Kerstin*, Mutter der Kinder
Othmar Faehlig*, Kerstins zukünftiger Partner
österreichisches Familien-Unrecht

Ort und Zeitraum:
Österreich, Oktober 2023

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