Der Lohn für die Väterkarenz

Auf die fehlenden Menschenrechte für Väter finden Politiker und sonstige Feministen schnell eine Antwort: Die Väter müssten sich eben mehr „beteiligen“ an der Versorgung der Kinder. Dabei gilt es nicht als Beteiligung, wenn Väter für ihre Familie tüchtig arbeiten und ihr somit eine Lebensgrundlage verschaffen –  das gilt ja ohnehin als selbstverständlich. Als Väterbeteiligung gilt nur, wenn ein Mann zusätzlich die traditionellen Aufgaben der Frau übernimmt. Dann jedoch, versprechen uns die obengenannten vollmundig, hätten Väter dieselben Rechte wie Mütter, ganz sicher!

Für seine drei Söhne ist Horst Weger* über zwei Jahre in Karenz und weitere Jahre in Elternteilzeit gewesen, hat sie gerne liebevoll zu gleichen Teilen versorgt. Für die Politik hätten wir nun also einen Vorzeigevater, der genau das Rollenbild ausfüllt, das heute vielfach verlangt wird. Wie ergeht es diesem Vorbild und seinen Kindern, als Dora* vor einem Jahr so überraschend den Kinder und Vater getrennt hat?

Horst hätte gerne die Doppelresidenz gelebt, oder zumindest mit einem ausgedehnten Kontaktrecht den Kindern die gewohnte Zeit mit dem Vater geboten. Durch seine bisherige hohe Eigenbetreuung hätte er fast alle entscheidenden Argumente gehabt, um dieses Ziel zu erreichen, doch das wichtigste Kriterium für ihn und die Kinder hat gefehlt:

Die Mutter war nicht einverstanden! Da kann Horst noch so mit Kindeswohl und Kontinuität für die Kinder zu überzeugen versuchen, abseits jedes sachlichen Grunds konnte er gegen das Machtwort der Mutter nichts erreichen. Seit der Trennung sieht auch dieser Vater, der mit der Karenz und vorbildlicher „Väterbeteiligung“, seine Kinder so selten wie jeder andere Trennungsvater.

Warum hat sich Dora so quergestellt? Die Antwort lässt das kurz darauffolgende Unterhaltsverfahren zu Tage treten, denn damit lässt Dora von Horst das Maximum herausholen. Unterhalt für drei Kinder  bedeutet rund die Hälfte des Nettoeinkommens für einen Vater. Nachdem Horst nicht in seine Karriere investiert hat, weil er so vorzeigehaft die Kinderbetreuung gewählt hat, steckt er jetzt in besonderer finanzieller Not – wie jeder andere Trennungsvater mit drei Kindern, der nicht, so wie er, in Karenz und Elternteilzeit gewesen ist.

Dora profitiert finanziell davon, dass sie Horst seine Kinder so selten sehen lässt. Nur so kann sie den Unterhalt maximieren. Gerade mit drei Kindern ist „Alleine Erziehen“ ein einträgliches Geschäftsmodell. Wer will, dem präsentieren wir eine Rechnung aus Beihilfen, Geldunterhalt und Steuerabsetzbeträgen, die ihn staunen lässt. Der Spruch, wenn jemandes Verdienst zu niedrig ist, „hättest du etwas richtiges gelernt“, ergänzt sich nach dieser Erkenntnis um „hättest Du Dich dreimal schwängern lassen und alle drei Väter schnell wieder entsorgt!“

Horst Weger erkennt nun: Seine ganze Familienarbeit hat ihm und den Kindern nicht einmal ansatzweise die Menschenrechte sichern lassen, welche dieses Familienrecht zumeist Vätern kategorisch verweigert. Er wurde belogen.

Lassen Sie sich nicht belügen, sondern durch alternative Medien wie die Männerservice-Reports weiterhin von diesem Reformbedarf informieren, und geben sie diese Aufklärungsarbeit weiter.


Männerservice-Report #303, veröffentlicht am 19. April 2022

Betroffene
Vater: Horst Weger*
Lucian*, 7 Jahre, Timon*, 7 Jahre, und Damian*, 5 Jahre
väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Dora*, Mutter der Kinder
österreichisches Familienrecht

Ort und Zeitraum:
Wien, Dezember 2021

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