Auf die Knie!

Werner Heinrich* schließt mit überschwänglichen Dank, der uns ob der Vorgeschichte überrascht: Ohne den Männerservice, ganz besonders ohne die regelmäßigen Männerservice-Reports, hätte er nie erfahren, wie absurd und ungerecht die Rechtslage ist, in diesem Familienrecht ebenso wie in jenen Abläufen, die unter dem Titel «Gewaltschutz» verübt werden.

Er hätte sich diese Zustände nicht annähernd vorstellen können, und im falschen Glauben an eine halbwegs herrschende Gerechtigkeit heraus hätte er noch ungleich viel mehr verloren, als dies jetzt der Fall ist.

So richtig stolz werden lässt uns dieses Kompliment immer noch nicht. Trotz der unzähligen Tipps, der vielen Gespräche und, sicherlich, wertvollen Hinweise darauf, wie das Allerschlimmste vermieden werden kann: Sein Haus, über Generationen auf- und ausgebaut, konnte Werner retten, doch nur unter einer sechsstelligen Zahlung an seine nunmehrige Exfrau, Hedwig*, er hatte also das eigene Haus zum Teil ein zweites Mal zu kaufen. Zusätzlich bezieht sie monatlich 1500 Euro, nur an Unterhalt, «für die Kinder», oder auch für sich selbst, darüber verfügt eine Mutter ja bekanntlich nach freiem Gutdünken.

Und doch ist Werner erleichtert. Die langen Jahre des häuslichen Terrors, in denen wir mit ihm mitgelitten hatten, nun sind sie vorbei.

Alles Erdenkliche hatte Werner versucht, um den Alltag mit den Kindern nicht zu verlieren, um die Familie zu retten. Nachdem er sich von uns informiert hatte, wie chancenlos Väter zumeist wären im Trennungsfall, hatte er die ausgefallensten Ideen gesucht und gefunden. Als er nach der täglichen, schweren Landarbeit , wie gewohnt, in eine Küche mit völlig unerledigter Hausarbeit kam, nahm er voller Tatendrang vor der verblüfften Hedwig den Abwasch in Angriff und warf den Herd an. Ein Buchautor und «Männerratgeber» hatte nämlich gemeint, mit dem unbeirrbaren Glauben an das Gute, das in jeder, wirklich jeder Frau auf das Edelste stecke und einfach nur hervorzuholen sei, ließe sich die Beziehung retten. Wir ließen ihn unkommentiert gewähren, bis er wieder vor uns gesessen ist, desillusioniert, und erzählte:

Mittlerweile sei es soweit, dass Hedwig immer, wenn sie ihn zu etwas zwingen will, drohe, sofort mit den Kindern in den Osten, woher sie stamme, zu ziehen. Eines Abends hatte sie ihn aufgefordert, er solle vor ihr niederknien und um Entschuldigung flehen, für irgendeine Kleinigkeit. Als sich Werner geweigert hatte, drohte sie vor den ängstlichen Kindern wieder, noch am selben Abend ins Ausland zu ziehen. Nach bangen Minuten, nach dem flehentlichen Betteln der Kinder an den Vater, doch bitte auszuführen, was die Mutter verlange, denn sie wollten hier, zuhause, in ihrem Dorf, in ihrer Schule, bei ihren Freunden bleiben, und das sei nur möglich, wenn der Papa vor der Mama knie und sich entschuldige – ist Werner dann auf die Knie gegangen, hatte die Hände gefaltet und sich wie gewünscht erniedrigt.

Soweit zu den Männerberatern und Männerratgebern, welche empfehlen, sich selbst und den Anspruch auf Rechte und Menschenwürde aufzugeben und die aggressive Partnerin sogar noch zu überhöhen.

Seine Familie hat Werner nun also trotz allem übermenschlichen Bemühen verloren. Doch wenigstens war er gewarnt und hatte noch Schlimmeres verhindert. «Sie mache es wie die Hackspiel*», so hatte Hedwig einmal gedroht, und Werner wusste ebenso wie wir, was gemeint war: Franz Hackspiel*, ein Betroffener der Nachbarschaft, war von Sandra Hackspiel* weggewiesen worden, ohne Sachbeweise, wie immer –wir kennen den Fall, Sie möglicherweise ebenso aus Männerservice-Report #34. Und so wurde Werner von seiner eigenen Frau bestätigt, was wir stets zu vermitteln versuchen: Das strukturelle Unrecht hängt zusammen. Als letztes Druckmittel dient eben die Wegweisung, oftmals eine reine Scheidungstaktik oder Aggressionsmittel.

Dem täglichen Terror entronnen, wirkt Werner selbst ob des Trümmerhaufens erleichtert. Seine Kinder wurden letztendlich doch gegen den Vater erfolgreich aufgehetzt. Welche Druckmittel Hedwig zu nutzen bereit ist, hatten wir ja bereits beschrieben, und wenn Kinder auf den guten Willen der Mutter angewiesen sind, der sich sofort ins Gegenteil verkehrt, wenn sie einfach nur gut über den Vater sprechen oder auch nur zu denken drohen, dann ist die Ablehnung des Vaters Selbstschutz.

Diese Zwischenbilanz von Werners Geschichte schreiben wir aus einem Anlass, der eine weitere Unverschämtheit Hedwigs darstellt: Bei 1500 Euro Kindesunterhalt im Monat erdreistet sie sich, Werner Rechnungen für Schuhe, Kleidung und Schulsachen zu senden. Die solle er nämlich zahlen. Doch genau dafür ist der Unterhalt ja gedacht, wenigstens zum heuchlerischen Schein dieses Unterhaltsrechts.

Bei der Frage, ob Werner diese Beträge zahlen solle, ist für einmal einem Männerservice-Hilfesuchenden schnell und einfach geholfen.


Männerservice-Report #284, veröffentlich am 7. Dezember 2021

Betroffene
Vater: Werner Heinrich*
Kinder: Jonathan*, 14  Jahre, und Betty*, 11 Jahre
väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Hedwig Heinrich*
österreichisches Familienrecht, Unterhaltsrecht und einseitiger österreichischer Gewaltschutz

Ort und Zeitraum:
Bregenzerwald, September 2021

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