Liebe Deinen Nächsten – außer Papa!

Daniel Wistler* sieht seinen kleinen Sohn Noah auf dem kleinen Bildschirm seines Smartphones in diesem Videotelefonat, und das nur verschwommen, denn seine Hände zittern, sein ganzer Körper bebt. Er sieht unter Tränen, wie der Dreijährige im Bild unablässig das Handy streichelt, weil er wenigstens das Bild seines Vaters berühren und liebkosen will.

«Papa, ich will mit Dir kuscheln», wispert das Kind verzweifelt. Daniel kann seine Fassung auch am Tag danach nicht behalten, als er erzählt.

Die sechsjährige Anna* wiederum drückt ihren Kuschelhasen, so fest sie kann. Er ist das Einzige, das ihr vom Vater bleibt, ein Stofftier, das sie ihm in seine Reha-Klinik damals, vor einem Jahr, treuherzig mitgegeben hat. Damals hatte der Hase Daniel an seine Tochter erinnert, die sich vorgestellt, wie ihr Papa diesen Hasen statt ihrer drückt und ihm Gute Nacht wünscht. Jetzt erinnert dieser Hase Anna an ihren Papa. Er sieht fürchterlich aus mittlerweile, der Hase, doch Anna lässt ihn nicht los.

Patrick, der Älteste, gibt das Telefon nicht mehr aus der Hand. Eineinhalb Stunden spricht er mit Daniel, lässt sich eine Geschichte vorlesen.

Als das lange Telefonat endlich endet, fühlt sich Daniel zugleich besser und doch schlechter denn je. Wie wird es seinen Kindern zugleich ergehen?

Doris, der Mutter seiner Kinder, scheint sich das Leid der Kinder und des Vaters nicht zu erschließen, schon gar nicht der Grund dafür. Er gäbe seinen Kindern ein «schlechtes Gefühl», meint sie, vor allem, wenn er sagt, was er fühlt: Dass er sie vermisse.

Viele Mütter, die eine Familie auseinanderreißen, verlangen von allen Betroffenen ihres Handelns, dass sie nicht nur mit ihrer Entscheidung fröhlich einverstanden sind, mehr noch: Sie sollen nicht darunter leiden, dass sie getrennt sind. Das fassen viele Mütter als Kritik an ihrer Entscheidung auf und werden daraufhin aggressiv. Im Wissen darum, die Beziehung der Kinder zum Vater kontrollieren und unterbinden zu können, greifen sie vielfach zu eigenmächtigen «Strafen».

Zugleich geben sie sich nach außen hin «nur um die Kinder besorgt», um deren seelisches Wohl, das sich nur ihnen erschließt. Dann hören Sie von dieser Mutter, wie «unruhig» die Kinder seien, wenn sie Kontakt zum Vater hätten, oder noch drastischeres, wie dass sie schlecht schliefen oder sich einnässten – was natürlich, ohne dass die Mutter mit den selbstlosen Sorgenfalten es aussprechen muss, in Ihrem Kopf, werter Leser, zum klaren Fall wird: Alles die Schuld des Vaters!

Doch wer anderen Leid zufügt, darf der als Täter bezeichnet werden? Wenn ja: Die Trennung hat allen Menschen in der Familie, außer der Mutter, welche die Trennung beschlossen hat, Leid zugefügt. Dürfen wir schreiben, dass die Täterin die Dreistigkeit hat, sich sogar noch darüber zu beschweren, dass ihre Opfer leiden? Lassen Sie den Gedanken bitte zu.

Stellen Sie sich so eine Mutter vor, wenn umgekehrt ihr die Kinder genommen würden: Sie würde ihr persönliches Leid ausbreiten, ihre ganze Umgebung mitleiden lassen, und natürlich darüber, wie sehr den Kindern die Mutter fehlen würden. Fühlen Sie schon mit? Und bei Vätern nicht, die es wohl hundert mal öfter trifft?

Was kann Daniel unternehmen? Ob Corona-Zeit oder nicht, bei einer unwilligen Richterin ist die Mühe groß, etwas zu erreichen, das verbrieftes Menschenrecht wäre: Der Kontakt zu den eigenen Kindern. Diese Richterin ist bekannt dafür, dass sie keine Lust hat, Urteile zu schreiben, diese seitenlangen Dokumente mit den mühseligen Begründungen… Daher weigert sie sich, eine Beschluss zu fällen, wegen der vielen Arbeit. Darf sie das? Natürlich! Richter sind ja unabhängig, das bedeutet: Wir bezahlen ihr Gehalt, doch dürfen gar nicht wissen, was diese wirklich tun und was nicht, besonders im nicht-öffentlichen Familienrechtsverfahren. So kann Unabhängigkeit schnell zur Narrenfreiheit werden.

Währenddessen betreibt Doris die sattsam bekannte Verzögerungstaktik. Seit einem dreiviertel Jahr lässt sie sich auf Gespräche ein, damit das Bild, dass sie Gesprächs- und kompromissbereit sei, aufrecht erhalten wird. Jedes Mal jedoch, wenn endlich, nach mühseligen Vermittlungsversuchen, eine Einigung in Sicht wäre, wirft Doris alles um, im letzten Moment. Schon das Ergebnis der monatelangen «Mediation» im letzten Sommer hat sie im letzten Moment zunichte gemacht, um sich dann sogleich vor der schreibunlustigen Richterin «bereitwillig» auf die nächsten Vergleichsgespräche einzulassen, die noch einmal ganz von vorne beginnen.

Warum vernichtet Doris in letzter Minute die Ergebnisse jedes Vergleichs? Das ist doch verlorene Zeit, werden Sie denken? Keineswegs für Doris! Wir sind überzeugt: Ihr Ziel ist, Vater und Kinder zu entfremden. Das erreicht eine Mutter keineswegs, wenn sie offen zugibt, was sie plant. Sie erreicht es besser, wenn sie Zeit gewinnt, viel Zeit. Am Besten gewinnt sie viel Zeit, in dem sie alle anderen, Familiengerichtshilfe, Gericht und Vater, lange, endlose Vergleichsversuche unterbreiten lässt. Diese erstgenannten Anderen scheinen nach Jahrzehnten nicht bemerkt zu haben, dass sie benutzt werden, als Zeitgewinn zum Zweck der Entfremdung. Vermutlich befindet sich die Realität der böswillig verweigernden Mutter noch immer nicht in deren Erfassungshorizont. So akzeptieren Mediatoren, Richter und Familiengerichtshilfen immer noch blauäugig, dass eine Mutter ständig zur Unzeit «Bedenken» einstreut, oder die üblichen Vorwürfe querbeet durch den Gemüsegarten, der «Alkoholiker-Vater», der «aggressive Mann», der «Kontrollierende»- Vorwurf, vielleicht noch der Drogensüchtige, wenn gar nichts hilft der Kindesmissbrauch-Vorwurf….

Doris steht im Moment «nur» beim Vorwurf «lieblosen Verhaltens» gegenüber Daniel, damit will sie offenbar «lediglich» auf Ehegattenunterhalt hinaus. Welche Vorwürfe aus dem Menü der Grässlichkeiten folgen werden, darauf darf Daniel gespannt sein, Doris wird nach Bedarf wählen.

Im Moment ist sie ihrem Ziel ohnehin sehr nahe: Bis auf den verzweifelten Telefonkontakt zwischen Vätern und Kindern konnte sie alles vereiteln.

So wird sich Doris zufrieden auf den Weg machen, in die Schule. Dort unterreichtet sie Religion, sie unterrichtet von Moral, Ethik und Nächstenliebe, sie unterrichtet von den Pharisäern, die anderen moralisierende Vorträge gehalten und selbst das Gegenteil gelebt haben.

Daniel erhält von uns sozusagen den Komplettservice, was Schwerpunkte bei Scheidungsverhandlungen und/oder –prozess, einem dringend unabhängig davon geführten Kontakrechtsverfahren und die Zusammenhänge um Unterhalt und Steuerentlastungen betrifft.


Männerservice-Report #213, veröffentlicht am 28. Juli 2020

Betroffene
Vater: Daniel Wistler*
Kinder: Patrick*, 10 Jahre, Anna*, 6 Jahre, Noah*, 3 Jahre
väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Doris*, Mutter der Kinder
Kornelia Lazic*, Richterin
österreichische Doppelmoral namens «Familienrecht»

Ort und Zeitraum:
Niederösterreich, Burgenland, April 2020

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