Ich will keinen neuen Onkel mehr!

Ich will keinen neuen Onkel mehr

Tobias nimmt jeden zweiten Tag seinen Sohn Fabian zu sich. Dafür hat er seinen Beruf völlig umgestellt und große Verdiensteinbußen in Kauf genommen. Dank seines Arbeitgebers und nicht zuletzt seiner Partnerin, welche ihm stets zur Seite steht, hat er erreicht, dass er wesentlich mehr Zeit mit seinem Kind verbringen kann als die meisten Trennungsväter.

Doch all das Engagement verschafft ihm noch lange keine Rechte. Jederzeit kann die Mutter, ganz alleine, entscheiden, ob Vater und Kind weiterhin die gewohnten Zeiten vergönnt sein sollen.

Auch bei Fabians Mutter, Sandra, ändert sich plötzlich die Stimmung, als sie einen neuen Freund hat. Plötzlich will sie massiv die Zeiten von Fabian bei Tobias kürzen, und der gemeinsame Urlaub, auf den sich Vater und Sohn wie jedes Jahr freuen, soll einfach kurzerhand ausfallen.

Tobias ist schwer getroffen. Er sucht Hilfe. Doch die größte Sozialeinrichtung des Landes, die er vertrauensvoll aufsucht, enttäuscht ihn zutiefst: Die Beraterin hört sich die Geschichte an und fragt nur trocken: „Zahlen Sie regelmäßig?“ Ist das die einzige Sorge einer Hilfsorganisation, wenn ein Vater sich an diese wendet? Diese Sorge könnte er zerstreuen, doch zu dieser Beratung hat er kein Vertrauen mehr.

Es freut den Männerservice sehr, dass es nach Tobias‘ eigenem Bekunden seine Tipps waren, welche halfen, auf dem einvernehmlichen Weg die gemeinsame Urlaubszeit mit seinem Sohn zu retten und die regelmäßigen Zeiten mit seinem Sohn zu erhalten.

Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch: Der neue Partner von Fabians Mutter war nicht der letzte. Die Freunde wechseln häufig. Der arme Fabian meint schon ganz verzagt: „Ich will keinen neuen Onkel mehr!“

Doch Tobias wäre schlecht beraten, die Mutter zu kritisieren. Sie hat durch unser Familienrecht so große Macht über die Beziehung von Vater und Sohn, dass er nur zusehen kann, wie sein Sohn bei der Mutter darunter leidet, und zu einer Hilfsorganisation des Landes, die hier eingreifen könnte, geht Tobias nach dem bisher Erlebten nicht mehr. Es ist besser, wenn er in seinen umfangreichen Zeiten für seinen Sohn da ist und ein wachsames Auge hat, falls die Lage sich weiter verschlechtert.

Männerservice-Report #20, veröffentlicht am 8. November 2016

Betroffene
Vater: Tobias T.
Kind: Fabian

In der Verantwortung
Sandra, Mutter des Kindes
Land Vorarlberg
Republik Österreich

Ort und Zeitraum:
Vorarlberg, Sommer 2016

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