Ändere Dich!

Wir hören gebannt der Whatsapp-Sprachnachricht:

Besonders betont, geradezu energisch, spricht die elfjährige Nadine* den Aufnahmetext: «Papa, wir wollen Dir sagen, dass wir nicht mehr zu Dir wollen. Erst wenn Du verstehst, dass Du Dich ändern musst, erst dann können wir wieder reden.» Der Schluss klingt schon überdreht, wie ein spöttisches «jetzt habe ich es Dir aber gezeigt»: Mit einem überspitzten «Liebe Grüße» schließt das Kind die bittere Botschaft an seinen Vater.

«Hier spricht die Mutter, nicht das Kind», entfährt es Carin vom Männerservice sofort zu dem geknickten Werner Trofaner*.

Werner ist Nadine nicht böse. Er würde gerne mit dem Kind sprechen. Warum in aller Welt verlangt seine Tochter, dass er sich ändern müsse? Nadine hatte in all den gemeinsamen Zeiten nie etwas an ihrem Vater auszusetzen gehabt, schien sich richtiggehend nach den Zeiten mit ihrem Vater gesehnt zu haben, hatte sich immer wieder freudig an ihn gekuschelt, wenn sie endlich wieder zusammen gewesen sind.

Es ist offensichtlich: Das Kind verlangt von seinem Vater, er solle sich gegenüber der Mutter ändern. Das Kind ist Soldat, sozusagen gar Kindersoldat – im Stellvertreterkrieg, den Monika* gegen ihren Exmann führen will.

Werner kann seiner Tochter nicht antworten, kann ihr nicht erklären, wie lieb er sie hat, wie wichtig sie ihm ist, und darauf eingehen, was das Kind denn nun wirklich will, was denn los ist mit seiner Tochter.

Werner kann die Kinder nicht mehr kontaktieren. Jedes Wort, das er an die Kinder richten will, geht nur und ausschließlich über Monika. Die Mutter kontrolliert jedes seiner Worte, das sie an die Kinder weitergibt, und Sie können darauf wetten: Sie wird nur weitergeben, was ihr passt und nachdem sie es für die Kinder vorab interpretiert hat – wie eine Vogelmutter jeden Bissen erst vorkaut, bevor sie ihn den Kindern gibt.

Zugleich zieht Monika alle Register, um Werner möglichst viel Unterhalt abzuringen. Er, der Selbständige, hat in der Corona-Zeit monatelang vollkommene Einkommensausfälle. Darauf nimmt seine Exfrau derart wenig Rücksicht, dass uns scheint: Es geht ihr nicht nur um das Geld, das sie für sich haben will. Ist eine Spur Genuss dabei, wenn sie Werners Entgegnungen liest, dass er durch ihre Unterhaltsforderungen keine Existenzmöglichkeit mehr hat?

Jedenfalls hat Monika eine eifrige Gehilfin gefunden, welcher der finanzielle Abgrund eines Vaters vollkommen egal zu sein scheint: Renate Heinrich* treibt für die «Kinder- und Jugendhilfe» der Vorarlberger Landesregierung Unterhalt ein, kämpft um jeden Cent für Monika und damit um jeden Cent, der Werner genommen werden soll.

Einmal mehr lesen wir die unerhörten Standsätze eines Jugendwohlfahrtträgers:

Die einkommenslose Zeit soll Werner eben mit seinen Ersparnissen begleichen – also von einem ersparten Einkommen, das er wohlgemerkt gar nicht hat, Unterhalt bezahlen –  und dass Werner Weiterbildungen absolvieren will, um zukünftig weiterhin im Geschäft bleiben zu können, kommentiert Renate Heinrich im Auftrag der Landesregierung sogar noch vorwurfsvoll: Ein «pflichtbewusster Vater» würde keine Ausbildungen absolvieren –  sondern mehr zahlen also!

Falls Sie glauben, diese abfällige Unsagbarkeit, die Wendung des «pflichtbewussten Vaters», der nur dann pflichtbewusst sein solle, wenn er mehr zahlt, als ihm gerade zumutbar ist, habe sich Renate Heinrich ausgedacht: Mitnichten! Dieser Vorwurf wird seit Jahrzehnten vom Obersten Gerichtshof, erhöht sitzend und aus der Ferne, pauschal an jeden Vater erhoben, der nicht jeden Tag so viel wie maximal möglich verdient, um den Prozentunterhalt so hoch wie möglich zu halten.

So darf sich Werner von einer Stelle der Landesregierung, seiner Exfrau und jetzt sogar von seinen Kindern anfeinden und vorwurfsvoll beleidigen lassen.

Monika ist die treibende Kraft dahinter. Dabei ist er schon so lange her, der Tag, als Wolfgang gegangen ist, mit ihr als Partnerin nicht mehr durch Leben gehen wollte. Lieblosigkeit habe er von ihr empfunden, meint Werner. Mehr sagt er nicht über Monika, dieser kurze, knappe Satz über sie ist das einzig Negative, das ihm über die Lippen gelangt.

Fragen Sie Monika: Sie könnte wohl Bücher füllen an Schlechtem über ihren Exmann, das sie sich den Jahren zurechtgelegt hat, nachdem er sie verlassen hat.

Daher hat es keinen Sinn, wenn Werner versucht, über Monika mit seinen Kindern zu sprechen oder zu schreiben. Wir geben Werner diesbezügliche Erfahrungen für jetzt und die Zukunft mit.


Männerservice-Report #232, veröffentlicht am 8. Dezember 2020

Betroffene
Vater: Werner Trofaner*
Kinder: Nadine*, 11 Jahre, und Michaela*, 9 Jahre
Väterliche Verwandte

In der Verantwortung
Monika*, Mutter der Kinder
Renate Heinrich*, Unterhaltseintreiberin der BH Dornbirn
österreichisches Unterhaltsrecht
Vorarlberger Landesregierung, Katharina Wiesflecker und Markus Wallner

Ort und Zeitraum:
Bezirk Dornbirn, Vorarlberg, September 2020

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